Die dramatische Darstellung der Landschaft vor dem englischen Fotheringhay
Castle, wo Maria Stuart zuletzt gefangen war, ist ein famoser Blickfang. Ein Juwel im kostbaren Schatz historischer Meininger Bühnenbilder. Beispielhaft steht er für die Meininger Theateraufführungen am Ende des 19. Jahrhunderts, die das Publikum mit einer fundiert recherchierten und perfekt arrangierten Inszenierung überwältigten.
Auf Gastspielreisen revolutionierte das Schauspiel-Ensemble von Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen das europäische Theater und prägte auf diese Weise selbst noch das junge Medium Kino in Hollywood. „Maria Stuart“ stand zwischen 1884 und 1888 auf dem Gastspielreiserepertoire des Hoftheaters und wurde in diesen Jahren insgesamt 89 Mal gegeben.
Wie die bereits restaurierten Bühnenbilder zum „Sommernachtstraum" oder zum
,,Hamlet" so wies auch der Park-Prospekt zu „Maria Stuart" durch Reisen und Kriegs-wirren erhebliche Schäden auf. Das Bühnenbild stammt wie so viele „Meininger Bühnenbilder“ aus dem Theatermalatelier der Gebrüder Brückner in Coburg. Angefertigt wurde es 1884. Für die Restaurierung dieses Bühnenbildes wurden die Einnahmen der beiden Asisi-Veranstaltungen im Jahr 2022 verwendet.
Seit 2005 sind sechs herausragende Künstler*innen der Einladung in das Staatstheater und das Theatermuseum nach Meiningen gefolgt und in der Reihe „Meiningen präsentiert ..." aufgetreten, zugunsten der Restaurierung und Präsentation. Getragen wird die Reihe vom Kuratorium Kulturstadt Meiningen e. V. in Zusammenarbeit mit Partnern aus Kultur und Wirtschaft.
Ausgangspunkt für die erfolgreiche Kulturinitiative war 1995 der Aufruf „Lasst uns ein Zeichen setzen ...", unterzeichnet von Persönlichkeiten wie Claudio Abbado, August Everding und Sir Yehudi Menuhin.